ABC (1913 – 1923)

Die All British Company Ltd. of London, England, wurde 1912 gegründet und änderte später ihren Namen in ABC (All British Cycles) Motors, Ltd. Der Firmenbesitzer war Ronald Charteris, der Chefingenieur hieß Granville Bradshaw.

Das erste Modell, eine 500cm³ Maschine mit einem Zweizylinder-Boxermotor kam 1913 auf den Markt. Im Ersten Weltkrieg wurde dieser Motor allerdings zum Auspumpen der Schützengräben verwendet, nicht für Motorräder.

Die Firma ABC besaß enge Kontakte zu dem Flugzeughersteller Sopwith, von dem sie verschiedene Designs übernahmen. Als die Flugzeugproduktion nach dem Ersten Weltkrieg an Bedeutung verlor, arbeiteten die beiden Firmen eng zusammen.

Granville Bradshaw entwarf einen im Rahmen quer montierten Boxermotor, fünf Jahre bevor BMW dieses Design übernahm. Das Sopwith-Modell mit 398 cm³ von 1919 war innovativ genug, um auf der jährlichen Motorradausstellung für Aufsehen zu sorgen. Zur Ausstattung gehörten hinten und vorn Blattfederung und Innenbackenbremsen, ein Doppelschleifenrahmen, Fußstützen und Beinschützer. Die ersten Bikes hatten allerdings keinen Kickstarter, ihre Besitzer mussten "rudern", um die Maschine anzulassen.

Der Wechsel von der Flugzeug- zur Motorradproduktion brachte einige Probleme mit sich. Obwohl der Name ABC überall Ansehen und Popularität genoss, brachten enorme Preissteigerungen der Firma keine Vorteile. Die Leute sahen sich stattdessen nach billigeren Maschinen um. Man muß bedenken, dass ein Motorrad damals im Durchschnitt 60 Pfund Sterling kostete, ein ABC-Modell jedoch fast dreimal so teuer war.

Bradshaw war jedoch nicht untätig, sondern entwarf einen 123cm³ Roller namens Skootamota, den die Campion Engineering Company von 1919 bis 1922 fertigte.

1923 wurde die Produktion von ABC-Bikes in Großbritannien eingestellt, die deutsche ABC-Firma war jedoch noch bis 1925 tätig.

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