Geschichte JAWA

Der Name JAWA setzt sich jeweils aus den Anfangsbuchstaben der Firmen Janecek und Wanderer zusammen. F.Janecek betrieb in Prag eine Waffenschmiede und kaufte 1929 die angeschlagene Münchner Firma Wanderer und verlegte die Produktion nach Prag. Geschichte Während des zweiten Weltkriegs wurde die Produktion unterbrochen, weil die deutschen Besatzer das Werk als Waffenschmiede benutzten. Ein winziges Planungsbüro arbeitete jedoch heimlich weiter ,so daß bereits 1946 ein 250 ccm Zweitaktmotorrad heraus- gebracht werden konnte. Das erste 50ccm Moped entstand 1954 mit Preßstahlrahmen und 3-Gang- Getriebe. Ebenfalls 1954 wurde ein 500ccm Rennmotorrad mit zwei Zylindern und zwei oben liegenden Nockenwellen herausgebracht, mit dem Gustav Havel mit einem Stundenschnitt von 209 km/h den tschechischen Geschwindigkeitsrekord aufstellte. Nach und nach wurden die Firmen CZ, Ogar und als letztes 1966 die Firma ESO eingegliedert. In den 60er Jahren konstruierte JAWA zahlreiche Motorräder für jede Sportdisziplin. Seit 1948 ist Divisov, ca.50 km östlich von Prag, Standort der Rennmaschinenproduktion von Jawa. Bis zu 250 Mitarbeiter produzierten, in mehreren Schichten, bis zu 1000 Maschinen jährlich. General-Importeur für Deutschland war die Firma Fleckenstein in Kleinostheim. Nach der Politischen Wende in Osteuropa, Anfang der 90er Jahre, ging es auch mit JAWA rapide bergab. Es wurde weder in den Gebäuden noch in den Maschinen investiert. Im Jahre 1994 schließlich wurde die Firma von fünf Privatleuten für ca.2,5 Millionen D-Mark gekauft und komplett umgekrempelt. Vorstandsvorsitzender wurde Evzen Erban, ein gelernter Kfz-Mechaniker, der bis zu einem schlimmen Sturz, im Mai 1979, selbst aktiver Bahnfahrer war. Man begann damit einen liegend eingebauten Motor zu entwickeln und brachte den Typ 898.5 für Speedway und den Typ 899.5 für die Langbahn heraus. Man begann auch wieder Werksfahrer auszurüsten ,denn Erfolge auf der Bahn sind die beste Werbung. Mit Tony Rickkardsson, Tomasz Gollob, Mark Loram, Simon Wigg und Bohumil Brhel hat man fast alle großen Namen unter Vertrag. Diese bekommen kein Geld, sondern nur Material kostenlos zu Verfügung gestellt, welches sie Ende der Saison billig erwerben und weiterverkaufen können.

Détail

Sicher stellte JAWA die meiste Zeit seiner Existenz die berühmten, zuverlässigen und bescheidenen Zweitakt-Maschinen her. Aber den Namen JAWA bringen viele in der ganzen Welt auch mit erstklassigen Motorsport-Maschinen und dem Flair technischer Entwicklung in Verbindung. JAWA war führend in einer ganzen Anzahl technischer Entwicklungen, die nachfolgend auch von den meisten anderen Motorradherstellern der Welt genutzt wurden. Viele dieser Entwicklungen, obwohl von JAWA entwickelt, wurden nie in ihre eigenen Motorräder eingebaut. Dennoch erwiesen sich die von der Gesellschaft gehaltenen Patente durch an andere Motorrad-Marken vergebene Lizenzen als sehr profitabel. Preiswerte JAWAs in Vorkriegszeiten: Während der 1930er Jahre ging man allgemein davon aus, dass eine gute Solo-Maschine einen 500 cm³-Motor, ein Motorrad mit Seitenwagen jedoch mindestens 750 cm³ haben sollte. Die erste JAWA 500, die auf Lizenzbasis (vergeben durch die deutsche Wanderer Gesellschaft) hergestellt wurde, schien dieser Regel zu folgen. Aber schon sehr bald schoben JAWA-Ingenieure die alten Vorurteile beiseite und waren in der Lage, der Öffentlichkeit ein neues, preiswertes Motorrad mit nur 175 cm³ zu präsentieren, welches den Kriterien entsprach und sogar einen Soziussitz hatte. Nicht viel später fand ein noch größerer Beitrag zur zweirädrigen Entwicklung durch die Einführung der JAWA ROBOT statt. Obwohl es nur einen kleinen 90 cm³ Motor hatte, war die ROBOT kein Spielzeug, sondern ein echtes kleines Motorrad. Die Basis dieser einmaligen kleinen Maschine war sein leicht herstellbarer Rahmen aus gebogenem U-Profil Stahlblech. Der Motor war ein Zweitakter mit Umkehrspülung, gekoppelt mit einer dreistufigen Gangschaltung und angetrieben durch eine primäre Kette über eine Naßkupplung in ein Ölbad - gewiss der Konkurrenz um einiges voraus. Der Welt-Sieger "Perak(Springer)" Die Nachkriegs-JAWA 250, die berühmte Perak, befriedigte die Bedürfnisse der anspruchsvollsten Kunden in der Nachkriegszeit. In ihrer Erscheinung mit dem kompakten Styling unterschied sie sich auf den ersten Blick von älteren oder konkurrierenden Modellen. Ihr Zweitakt-Einzylinder-Motor von 248 cm³ (Durchmesser 65mm - Hub 75 mm), wieder mit Umkehrspülung, eingesetzter Spule und Batteriezündung, sowie ihr Vergaser wurden vollständig durch eine leicht angehobene Abdeckung umgeben. Der Motor war in einem einheitlichen Block mit einer vierstufigen Gangschaltung, die Kupplung wurde bei jedem Gangwechsel automatisch ausgekuppelt.. Der Rahmen bestand aus geschweißten Pressstahlprofilen und hatte eine Telegabel. Die hintere Federung war ursprünglich auf Tauchkolbenbasis aufgebaut und wurde erstmals in der Pariser Motorrad-Show 1946 gezeigt. Das Konzept der weniger als 10 Jahre später eingeführten "Kyvacka(Swinger)" wies eine vollständige hintere Federung wie in den nachfolgenden Modelmaschinen auf. JAWAs automatische Kupplung für Honda: Im September 1959 ließ sich JAWA einen neue automatische Kupplung für Motorräder patentieren. Dieses Kupplungsdesign erregte in der ganzen Welt Interesse. Honda, der damals vor allem kleine leichte Maschinen herstellte, trat mit JAWA in Verhandlung und stimmte einem Lizenz-Vertrag zu. Die Honda 50 cm³ und die nachfolgenden 70 cm³ und 90 cm³ Clubmodelle werden heute noch hergestellt und sind jetzt die meisthergestellten Zweiräder der Welt. Viel von diesem Erfolg verdankt Honda dem JAWA Konzept. Neues Ventil-Design: 1961 patentierte JAWA erneut ein neuartiges Induktionsventil-Design für Zweitaktmotoren. Dieses Ventil nutze ein Prinzip, bei dem seine Achse schief oder nicht parallel zu der Achse der Kurbelwelle lag und dadurch dem Vergaser erlaubte, in einer unorthodoxen Position zu sein. Dieses neue Konzept war besonders vorteilhaft für Zweizylindermotoren, weil ein gemeinsames Induktionsventil beide Zylinder versorgen konnte. Obwohl von JAWA entwickelt, nutzten sie ihr Konzept nie selbst in ihren eigenen Maschinen, aber die westdeutsche König Gesellschaft nutzte das Konzept erfolgreich in Bootsmotoren und später in Sport-Motorrad-Motoren. Rotax, der österreichische Motorhersteller nutzte ebenfalls das Konzept für seine Schneemobil-Motoren. JAWAs Avant-Garde für den sportlichen Wettkampf : Trotz seiner eigenwilligen Motorkennlinien waren die Zweizylinder JAWA 350 cm³, die Zweitakt Enduro und die Motocross-Maschinen ziemlich erfolgreich in den Wettbewerben, an denen sie teilnahmen. Um die problematischen Betriebseigenschaften zu verbessern, wartete das technische Team mit einer scheinbar unlogischen Lösung auf. Entgegen normalen Zweitakt-Zweizylindern, bei denen die Kurbel auf 180 Grad eingestellt ist, setzte JAWA ihre zurück, so daß die Kolben sich zusammen auf und ab bewegten (wie die alten britischen parallelzylindrischen Viertakter), also wie ein "falscher" Zweizylinder. Ein anderer Schritt in der Entwicklung war der Zweitakt-Einzylinder großer Kapazität mit normalem kleinen Bremseffekt, der durch Zweitaktmotoren erreicht wurde, und der mit Hilfe eines Dekompressionsventils verbessert wurden, das sich automatisch entsprechend der Öffnung des Drosselschiebers anpasste. 1963 erbrachte JAWA Motocross 250 wieder Pionierleistungen mit einer Vorderrad-Scheibenbremse und einem bananenförmigen Duplex Preßstahlrohrrahmen, Vorläufer heutiger moderner Motorradteile. Die Ära der Zweitakt JAWA Rennmotorräder brachte neue Konzepte mit schmaleren Motorkonstruktionen mit sich. Führend in dieser Hinsicht war der luftgekühlte 125er V- Zweizylinder mit separaten Kurbelwellen, die in ein Getriebe mündeten. Auf der rechten Seite jeder Kurbelwelle befand sich ein Drehschieberventil. Ein neues Designelement war gleichzeitig die sehr kleine Gangschaltung. Die nächste Zweitakt-Drehschieber-Straßen-Rennmaschine von JAWA war die berühmte "Water Sprite" mit vier Zylindern, an die sich vielleicht die älteren Enthusiasten durch ihren Erfolg bei den Welt Meisterschaften 1969 erinnern. Die Zylinder dieser Maschine waren im zwei mal zwei Muster angeordnet, wobei jeder nach vorn geneigt war. Jeder Zylinder hatte eine eigene separate Kurbelwelle mit einem Drehschieber an seinem äußeren Ende. Die co-axialen Kurbelwellen wurden mit Hilfe einer geschienten Kopplung verbunden, die Wellenpaare mittels doppelten Gangschaltungen in der Mitte. Der Motor hatte eine verstärkte Wasserkühlung, die seinen Spitznamen inspirierte.
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